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28.07.2022 | Wildseuche Pasteurellose

Im Laufe dieser Woche erhielten wir aus mehreren Quellen Informationen zum Ausbruch der Pasteurellose (Wild- und Rinderseuche) sowohl in Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) aus auch in Sachsen (Vogtlandkreis). In M-V waren mehr als 32 Stück wildlebendes Damwild betroffen. Bei diesen wurde nach Totfund die Wildseuche diagnostiziert. In Sachsen sind aktuell Rinder in Weidehaltung betroffen und führten im Vogtlandkreis zu bedeutenden Verlusten.

Die Krankheit wird durch Stäbchenbakterien verursacht und kann sowohl Schalenwild, Rinder, Schafe, Ziegen als auch Vögel (Geflügelcholera)und Kaninchen (Kaninchenschnupfen) befallen. Infektionen können durch direkten Kontakt mit Ausscheidungen (Augen- oder Nasensekret), durch Biss- und Kratzwunden auftreten, aber häufiger noch durch fäkale Kontamination (z. B. durch Ratten, Mäuse oder Kaninchen). Da eine Vielzahl von warmblütigen Tieren Pasteurellen beherbergen können, sind auch vielfältige Infektionswege möglich. Bei chronisch erkrankten Tieren ist beim Niesen eine Übertragung in Form einer Tröpfcheninfektion von Tier zu Tier oder von Tier zu Mensch möglich.

Betroffene Tiere zeigen eine plötzliche Niedergeschlagenheit, Bewegungs- und Fressunlust sowie hohes Fieber und starkes Speicheln. Blutiger Durchfall, blutiger Nasenausfluss, Unterhautödeme, Husten und Atemnot könnten hinzukommen und würden meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden zum Tod führen. Die hier beschriebene akute Verlaufsform „Hämorrhagische Septikämie“ wird landläufig auch als „Blutvergiftung“ bezeichnet. Die Erkrankung ist nach jetzigem Kenntnisstand in unseren Breiten sehr selten und die Ausbrüche waren bisher dann lokal begrenzt. Es gibt für diese Erkrankung in Deutschland keine Melde- oder Anzeigepflicht. Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich.

Basierend auf den beiden bekannt gewordenen Ausbrüchen sind auch Thüringens Veterinäre sensibilisiert. Totfunde von Wildtieren werden durch das TLV obligatorisch auf Bakterien der Familie Pasteurellaceae untersucht. Für Waldbesucher ergeht der (… eigentlich selbstverständliche …) Hinweis, sich von atypisch verhaltenden Wildtieren, die insbesondere ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben, fernzuhalten. Weitere Ausführungen zur Pasteurellose finden Sie im Septemberheft unserer Verbandszeitung „Thüringer Jäger“ oder im Internet.


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